BTX
- Norby
- Administrator
- Beiträge: 5799
- Registriert seit: 5 Jahre 11 Monate
- Wohnort: Katlenburg-Lindau, NOM
- Hat sich bedankt: 9316 Mal
- Danksagung erhalten: 5705 Mal
- Gender:
- Alter: 50
- Kontaktdaten:
Jul 2018
22
07:11
BTX
Bildschirmtext (kurz Btx oder BTX; in der Schweiz Videotex) war ein interaktiver Onlinedienst. Er kombinierte Telefon und Fernsehschirm zu einem Kommunikationsmittel.
BTX wurde in Österreich im Juni 1982 eingeführt, in der Bundesrepublik Deutschland ab dem 1. September 1983 bundesweit. Durch die Konkurrenz des offenen Internets verlor Bildschirmtext seine Bedeutung später wieder. Inzwischen wurde der Dienst in den meisten Ländern eingestellt.
In der breiten Bevölkerung wurde und wird Bildschirmtext oft mit dem Fernseh-Teletext verwechselt, wozu auch beitrug, dass der Dienst in der Schweiz Videotex (ohne „t“ am Ende) hieß und damit eine Ähnlichkeit mit dem in Deutschland verwendeten Teletext-Synonym Videotext aufwies.
Vorgestellt wurde Btx 1977 vom damaligen Postminister Kurt Gscheidle auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Es war in Deutschland unter der Leitung von Eric Danke entwickelt worden, der später Vorstandsmitglied von T-Online wurde. Eric Danke war 1975 durch eine Fachveröffentlichung über Samuel Fedida und PRESTEL auf die ursprünglich britische Technologie aufmerksam geworden. 1980 startete ein Feldversuch mit jeweils etwa 2.000 Teilnehmern in Düsseldorf mit Neuss und Berlin. Am 18. März 1983 unterzeichneten die Regierungschefs der Länder in Bonn den Staatsvertrag über Bildschirmtext. Der Vertrag stellte es jedem Interessenten frei, unter Beachtung bestimmter Vorschriften als Anbieter von Bildschirmtext aufzutreten. Die Deutsche Bundespost startete 1983 einen interaktiven Online-Dienst, der anfangs ein spezielles Btx-Gerät erforderte. 1983 gab es neben der Btx-Leitzentrale in Ulm Btx-Vermittlungsstellen in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Geplant war der Ausbau auf 150 Btx-Vermittlungsstellen. Die erwarteten Nutzerzahlen wurden allerdings nie erreicht. So sollten es 1986 rund eine Million sein, tatsächlich waren es aber nur 60.000. Die Million wurde erst zehn Jahre später erreicht, nachdem Btx ab 1995 mit dem neuen T-Online-Angebot inklusive E-Mail und Internet-Zugang gekoppelt worden war. 1993 wurde Btx Bestandteil des neu geschaffenen Dienstes Datex-J. Am 31. Dezember 2001 wurde der ursprüngliche Btx-Dienst offiziell abgeschaltet. Eine reduzierte Variante für Online-Banking wurde bis zum 10. Mai 2007 betrieben.
Textquelle: Wiki
BTX wurde in Österreich im Juni 1982 eingeführt, in der Bundesrepublik Deutschland ab dem 1. September 1983 bundesweit. Durch die Konkurrenz des offenen Internets verlor Bildschirmtext seine Bedeutung später wieder. Inzwischen wurde der Dienst in den meisten Ländern eingestellt.
In der breiten Bevölkerung wurde und wird Bildschirmtext oft mit dem Fernseh-Teletext verwechselt, wozu auch beitrug, dass der Dienst in der Schweiz Videotex (ohne „t“ am Ende) hieß und damit eine Ähnlichkeit mit dem in Deutschland verwendeten Teletext-Synonym Videotext aufwies.
Vorgestellt wurde Btx 1977 vom damaligen Postminister Kurt Gscheidle auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Es war in Deutschland unter der Leitung von Eric Danke entwickelt worden, der später Vorstandsmitglied von T-Online wurde. Eric Danke war 1975 durch eine Fachveröffentlichung über Samuel Fedida und PRESTEL auf die ursprünglich britische Technologie aufmerksam geworden. 1980 startete ein Feldversuch mit jeweils etwa 2.000 Teilnehmern in Düsseldorf mit Neuss und Berlin. Am 18. März 1983 unterzeichneten die Regierungschefs der Länder in Bonn den Staatsvertrag über Bildschirmtext. Der Vertrag stellte es jedem Interessenten frei, unter Beachtung bestimmter Vorschriften als Anbieter von Bildschirmtext aufzutreten. Die Deutsche Bundespost startete 1983 einen interaktiven Online-Dienst, der anfangs ein spezielles Btx-Gerät erforderte. 1983 gab es neben der Btx-Leitzentrale in Ulm Btx-Vermittlungsstellen in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Geplant war der Ausbau auf 150 Btx-Vermittlungsstellen. Die erwarteten Nutzerzahlen wurden allerdings nie erreicht. So sollten es 1986 rund eine Million sein, tatsächlich waren es aber nur 60.000. Die Million wurde erst zehn Jahre später erreicht, nachdem Btx ab 1995 mit dem neuen T-Online-Angebot inklusive E-Mail und Internet-Zugang gekoppelt worden war. 1993 wurde Btx Bestandteil des neu geschaffenen Dienstes Datex-J. Am 31. Dezember 2001 wurde der ursprüngliche Btx-Dienst offiziell abgeschaltet. Eine reduzierte Variante für Online-Banking wurde bis zum 10. Mai 2007 betrieben.
Textquelle: Wiki
- Sam Rothstein
- Wählscheibentelefonierer/in
- Beiträge: 1299
- Registriert seit: 5 Jahre 11 Monate
- Wohnort: Hildesheim
- Hat sich bedankt: 746 Mal
- Danksagung erhalten: 1275 Mal
- Gender:
Jul 2018
22
10:47
Re: BTX
An BTX kann ich mich noch gut erinnern.
Das stand in einer Filiale im Vorraum,wo der bankomat war.
Man konnte mit Bankkarte da ja jederzeit rein,also konnte man auch ans BTX-Gerät.
war leider nur ein Besuchergerät mit eingeschränkten Funktionen und ich war noch zu jung um damit wirklich umgehen zu können.
Aber das ein oder ander ging an dem Kasten.
War jedenfalls spannend und neu.
Gruß
Das stand in einer Filiale im Vorraum,wo der bankomat war.
Man konnte mit Bankkarte da ja jederzeit rein,also konnte man auch ans BTX-Gerät.
war leider nur ein Besuchergerät mit eingeschränkten Funktionen und ich war noch zu jung um damit wirklich umgehen zu können.
Aber das ein oder ander ging an dem Kasten.
War jedenfalls spannend und neu.
Gruß
-
- Mega-Retro-Fan
- Beiträge: 828
- Registriert seit: 5 Jahre 5 Monate
- Wohnort: Minas Tirith, Gondor
- Hat sich bedankt: 1989 Mal
- Danksagung erhalten: 1289 Mal
- Gender:
- Alter: 55
Jan 2019
03
21:27
Re: BTX
ARD Plusminus Bericht über Bildschirmtext auf der
IFA 1981
IFA 1981
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Murphys Gesetz
Murphys Gesetz
-
- Mega-Retro-Fan
- Beiträge: 828
- Registriert seit: 5 Jahre 5 Monate
- Wohnort: Minas Tirith, Gondor
- Hat sich bedankt: 1989 Mal
- Danksagung erhalten: 1289 Mal
- Gender:
- Alter: 55
Mai 2019
18
20:55
Re: BTX
Werbeanzeige aus der Computerzeitschrift "micro", 04/1985:
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Murphys Gesetz
Murphys Gesetz
- Marcus
- Moderator
- Beiträge: 2115
- Registriert seit: 5 Jahre 11 Monate
- Wohnort: Essen
- Danksagung erhalten: 3313 Mal
- Gender:
- Kontaktdaten:
Jul 2020
09
14:57
Re: BTX
134.694,70 DM in einer Nacht: Im November 1984 luchsten zwei Computerfreaks über BTX der Hamburger Sparkasse eine empfindliche Geldsumme ab. Die Aktion machte den Chaos Computer Club berühmt - auch wenn es bald Zweifel an ihrer Echtheit gab.
https://www.spiegel.de/geschichte/btx-h ... 02443.html
https://www.spiegel.de/geschichte/btx-h ... 02443.html
- Arvika73
- Mega-Retro-Fan
- Beiträge: 839
- Registriert seit: 3 Jahre 11 Monate
- Hat sich bedankt: 293 Mal
- Danksagung erhalten: 1134 Mal
- Gender:
- Alter: 50
Jul 2020
09
16:25
Re: BTX
BTX war damals total unterschätzt, was sicherlich vor allem an den Kosten für Hardware und Gebühren lag...
Letztendlich war es eine Technik, die noch sehr viel Potenzial gehabt hätte, doch die Zeit war wohl noch nicht reif und die Bundespost einfach nicht in der Lage, eine solche Innovation in die breite Bevölkerung zu bringen.
Mich hat BTX jedenfalls als Kind total fasziniert - die Lottoannahmestelle bei meiner Oma im Dorf hatte ein Terminal - und da ich dort Samstags immer die Gewinnscheine nach Registriernummern sortiert habe, hatte ich Zugang zu BTX. Toll, Informationen am Computer zu erhalten, es gab ein paar einfache Spiele (oft Werbung von Firmen), Wetterbericht zu jeder Zeit - und das ganz neue Banking! Heute kann sich das niemand mehr vorstellen, welche technische Revolution wir damals mehrheitlich einfach verschlafen haben...
Letztendlich war es eine Technik, die noch sehr viel Potenzial gehabt hätte, doch die Zeit war wohl noch nicht reif und die Bundespost einfach nicht in der Lage, eine solche Innovation in die breite Bevölkerung zu bringen.
Mich hat BTX jedenfalls als Kind total fasziniert - die Lottoannahmestelle bei meiner Oma im Dorf hatte ein Terminal - und da ich dort Samstags immer die Gewinnscheine nach Registriernummern sortiert habe, hatte ich Zugang zu BTX. Toll, Informationen am Computer zu erhalten, es gab ein paar einfache Spiele (oft Werbung von Firmen), Wetterbericht zu jeder Zeit - und das ganz neue Banking! Heute kann sich das niemand mehr vorstellen, welche technische Revolution wir damals mehrheitlich einfach verschlafen haben...
Wir hatten zwar Tschernobyl, Punks und Heino -
aber wir hatten die geilste Zeit überhaupt!
Follow me on Spotify:
The 80s Guru
Über 100 Playlists aus vielen Zeiten und Ländern - u.a. eine Jahres-Playlist für jedes Jahr von 1970 bis 1999.
aber wir hatten die geilste Zeit überhaupt!
Follow me on Spotify:
The 80s Guru
Über 100 Playlists aus vielen Zeiten und Ländern - u.a. eine Jahres-Playlist für jedes Jahr von 1970 bis 1999.
- Norby
- Administrator
- Beiträge: 5799
- Registriert seit: 5 Jahre 11 Monate
- Wohnort: Katlenburg-Lindau, NOM
- Hat sich bedankt: 9316 Mal
- Danksagung erhalten: 5705 Mal
- Gender:
- Alter: 50
- Kontaktdaten:
Jul 2020
09
17:57
Re: BTX
Das war aber auch schwierig, BTX zu vermitteln. Ich hätte damit bei meinen Eltern erst gar nicht ankommen brauchen. "Computer, Spielkram.... damit Spielt man nur". Zumal der Preis wirklich viel zu hoch war...