Ein Werbeslogan der Bahn ab Ende der 60er Jahre war: "Alle reden vom Wetter. Wir nicht."
Was war denn früher anders, wenn das Wetter damals kein Problem war und heutzutage die Bahn schon bei relativ wenig Schnee tagelang nicht mehr fährt?
Im Winter 1988 fuhr sie auch noch bei Schnee:
Bundesbahn: Alle reden vom Wetter. Wir nicht.
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Feb 2021
11
08:57
Re: Bundesbahn: Alle reden vom Wetter. Wir nicht.
Irgendwann kam halt der große Rotstift und alles wurde kaputtgespart - wie bei vielen anderen Dingen auch.
Aber vielleicht war das auch nur eine rhetorische Frage - dann hab ich nix gesagt
M.
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"It's not a case of doing what's right, it's just the way I feel that matters. Tell me I'm wrong, I don't really care!"
The Cure, Play For Today, 1980
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Feb 2021
11
11:15
Re: Bundesbahn: Alle reden vom Wetter. Wir nicht.
Ich habe knapp 39 Jahre lang in diesem Unternehmen gearbeitet.
Eingestellt 1980 von der Deutschen Bundesbahn,dann ab 1994 bei der DB AG.
Die Bundesbahn war eine Behörde-dennoch funktionierte sie sowohl unbürokratischer,flexibler und vor allem bei weitem pünktlicher als deren Nachfolger.
Man mußte ja nicht gewinnoptimiert arbeiten und irgendwelche Statistiken hochjubeln-da wurden die Ärmel aufgekrempelt und angepackt-vom Lehrling bis hin zum Bahnhofs-Vorsteher.
Ist Schnee gefallen,haste ´ne Schippe inne Hand gedrückt bekommen und hast auch mal Gleise freigeschaufelt.
Leute waren bei der Bundesbahn mehr als reichlich vorhanden - besonders noch in den 80ern.
Da gab es noch die sogenannten "Mitarbeiter des Mehrbestandes".
Was bedeutete:
Die Belegschaft hatte eigentlich eine Sollstärke von 40 Leuten-es waren aber 45 bis 50 Leute in dieser Abteilung beschäftigt.
Hat bei ´ner Behörde keinen gejuckt.
Die Lokomotiven der 80er waren auch um einiges robuster-egal ob V100 oder V200-denen hat Schnee fast nix ausgemacht.
Das Plakat hatte ich später in meinem Büro hängen - und damals war an diesem Slogan ja auch was wahres dran.
Eingestellt 1980 von der Deutschen Bundesbahn,dann ab 1994 bei der DB AG.
Die Bundesbahn war eine Behörde-dennoch funktionierte sie sowohl unbürokratischer,flexibler und vor allem bei weitem pünktlicher als deren Nachfolger.
Man mußte ja nicht gewinnoptimiert arbeiten und irgendwelche Statistiken hochjubeln-da wurden die Ärmel aufgekrempelt und angepackt-vom Lehrling bis hin zum Bahnhofs-Vorsteher.
Ist Schnee gefallen,haste ´ne Schippe inne Hand gedrückt bekommen und hast auch mal Gleise freigeschaufelt.
Leute waren bei der Bundesbahn mehr als reichlich vorhanden - besonders noch in den 80ern.
Da gab es noch die sogenannten "Mitarbeiter des Mehrbestandes".
Was bedeutete:
Die Belegschaft hatte eigentlich eine Sollstärke von 40 Leuten-es waren aber 45 bis 50 Leute in dieser Abteilung beschäftigt.
Hat bei ´ner Behörde keinen gejuckt.
Die Lokomotiven der 80er waren auch um einiges robuster-egal ob V100 oder V200-denen hat Schnee fast nix ausgemacht.
Das Plakat hatte ich später in meinem Büro hängen - und damals war an diesem Slogan ja auch was wahres dran.
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Feb 2021
11
16:00
Re: Bundesbahn: Alle reden vom Wetter. Wir nicht.
Die "natürlichen" Feinde der Bahn sind heutzutage: Regen, Sonne, Schnee, Wind und Eis. Oder kurz gesagt: Frühling, Sommer, Herbst und Winter! Der Niedergang der Bahn begann mit dem Mann der als Vornamen das Wort "Bahnchef" trug und bei dem der Nachname Mehdorn lautete. Seitdem verwahrlosten die Anlagen und es wurde der Fachausdruck "Vermehdornt" für den Zustand geboren.
- Semi Silesian
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Feb 2021
11
17:00
Re: Bundesbahn: Alle reden vom Wetter. Wir nicht.
Ich persönlich finde,es war generell ein Fehler,aus einer gut funktionierenden Behörde eine AG zu erschaffen.
Da fing es an,daß aus der großen Bundesbahn viele kleinere Tochterfirmen wurden,die unter dem Begriff "Deutsche Bahn Ag" fungieren.
Bei der Bundesbahn war es wie vorhin geschrieben recht unbürokratisch zugegangen.
War in der Fahrkartenausgabe eine Birne defekt,hast Du eine Sammel-Rufnummer gewählt,der Angerufene hat sich einfach alles notiert und im Laufe des Tages kam jemand raus,der ´ne neue Birne eingesetzt hat.
Bei der Deutschen Bahn AG mußtest Du dafür zunächst ein Formular ausfüllen und dieses an die dort angegebene Adresse schicken.
Nach ein paar Tagen kam dann jemand raus und ersetzte die Birne-später erfolgte dann eine Rechnung von DB AG 1 an DB AG 2 (in diesem Fall unsere Fahrkartenausgabe)mit der Bitte um Begleichung.
Wat für ein umständlicher Zirkus...
Und das ist nur ein Beispiel von vielen...
Zur Bundesbahnzeit gab´s mehr Infrastruktur-sprich mehr Gleise.
So fuhren Personenzüge auf Gleisen,die den Personenzügen vorbehalten waren und Güterzüge eben auf Gleisen,die dem Güterverkehr vorbehalten waren.
So kamen sich Personen-und Güterzüge weniger in die Quere-auch das mit ein Grund für mehr Pünktlichkeit bei der guten,alten Bundesbahn.
Vor kurzem kam ein Bericht über die Bahn mit Schwerpunkt-Thema Elektrifizierung und Pünktlicheit.
Auf Platz 1 in beiden Kategorien die Schweizer Bundesbahn-eine Behörde.
Da fing es an,daß aus der großen Bundesbahn viele kleinere Tochterfirmen wurden,die unter dem Begriff "Deutsche Bahn Ag" fungieren.
Bei der Bundesbahn war es wie vorhin geschrieben recht unbürokratisch zugegangen.
War in der Fahrkartenausgabe eine Birne defekt,hast Du eine Sammel-Rufnummer gewählt,der Angerufene hat sich einfach alles notiert und im Laufe des Tages kam jemand raus,der ´ne neue Birne eingesetzt hat.
Bei der Deutschen Bahn AG mußtest Du dafür zunächst ein Formular ausfüllen und dieses an die dort angegebene Adresse schicken.
Nach ein paar Tagen kam dann jemand raus und ersetzte die Birne-später erfolgte dann eine Rechnung von DB AG 1 an DB AG 2 (in diesem Fall unsere Fahrkartenausgabe)mit der Bitte um Begleichung.
Wat für ein umständlicher Zirkus...
Und das ist nur ein Beispiel von vielen...
Zur Bundesbahnzeit gab´s mehr Infrastruktur-sprich mehr Gleise.
So fuhren Personenzüge auf Gleisen,die den Personenzügen vorbehalten waren und Güterzüge eben auf Gleisen,die dem Güterverkehr vorbehalten waren.
So kamen sich Personen-und Güterzüge weniger in die Quere-auch das mit ein Grund für mehr Pünktlichkeit bei der guten,alten Bundesbahn.
Vor kurzem kam ein Bericht über die Bahn mit Schwerpunkt-Thema Elektrifizierung und Pünktlicheit.
Auf Platz 1 in beiden Kategorien die Schweizer Bundesbahn-eine Behörde.