Schabowskis Zettel 09.11.1989

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Nov 2019 09 09:39

Schabowskis Zettel 09.11.1989

Beitrag von Norby

Günter Schabowski (* 4. Januar 1929 in Anklam; † 1. November 2015 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Politiker. In der Deutschen Demokratischen Republik war der studierte Journalist von 1978 bis 1985 Chefredakteur des SED-Zentralorgans Neues Deutschland und anschließend bis 1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung von Ost-Berlin. Ab 1981 bis zu seiner Auflösung 1989 war Schabowski Mitglied des Zentralkomitees der SED, ab dem 6. November 1989 als Sekretär für Informationswesen.





Am Abend des 9. November 1989 las er als Sekretär für Informationswesen auf einer Pressekonferenz im Gebäude Mohrenstraße 36–37 von einem Zettel eine neue Regelung für Reisen ins westliche Ausland für DDR-Bürger ab. Auf eine Reporterfrage antwortete er, dass diese seines Wissens „sofort, unverzüglich“ in Kraft trete. Die über Rundfunk verbreitete Meldung löste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze nach West-Berlin aus, was nach wenigen Stunden zur ungeplanten, historischen Öffnung der Mauer durch die überforderten DDR-Grenzer führte.

Bundesarchiv_Bild_183-1982-0504-421,_Günter_Schabowski.jpg
Günter Schabowski 1982, Bild: Bundesarchiv CC BY-SA 3.0 DE


Schabowski wurde im August 1997 mit zwei Mitangeklagten vom Berliner Landgericht wegen mehrfachen Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt. Er war einer der wenigen ehemaligen SED-Politiker, die sich öffentlich zu ihrer Mitverantwortung an den diktatorischen Aspekten der DDR bekannten.Günter Schabowski war ein deutscher Journalist und Politiker. In der Deutschen Demokratischen Republik war der studierte Journalist von 1978 bis 1985 Chefredakteur des SED-Zentralorgans Neues Deutschland und anschließend bis 1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung von Ost-Berlin. Ab 1981 bis zu seiner Auflösung 1989 war Schabowski Mitglied des Zentralkomitees der SED, ab dem 6. November 1989 als Sekretär für Informationswesen.

Am Abend des 9. November 1989 las er als Sekretär für Informationswesen auf einer Pressekonferenz im Gebäude Mohrenstraße 36–37 von einem Zettel eine neue Regelung für Reisen ins westliche Ausland für DDR-Bürger ab. Auf eine Reporterfrage antwortete er, dass diese seines Wissens „sofort, unverzüglich“ in Kraft trete. Die über Rundfunk verbreitete Meldung löste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze nach West-Berlin aus, was nach wenigen Stunden zur ungeplanten, historischen Öffnung der Mauer durch die überforderten DDR-Grenzer führte.

Schabowski wurde im August 1997 mit zwei Mitangeklagten vom Berliner Landgericht wegen mehrfachen Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt. Er war einer der wenigen ehemaligen SED-Politiker, die sich öffentlich zu ihrer Mitverantwortung an den diktatorischen Aspekten der DDR bekannten.



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Raven
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Re: Schabowskis Zettel 09.11.1989

Beitrag von Raven

Ich bekomme heute noch Gänsehaut und einen Kloß im Hals wenn ich daran zurück denke oder es im TV sehe.

Ich stand damals um (6.00 Uhr) im Wohnzimmer und war am Bügeln, als diese Nachricht in den Medien lief. Erst konnte ich es nicht glauben und machte lauter.....aber es war wahr, die Grenzen öffneten sich.

Meine Mutter (damals geflüchtet) hätte sich so sehr darüber gefreut, es war immer ein Traum von ihr, das die Grenzen sich wieder öffnen - leider konnte sie es nicht mehr erleben - ein Jahr zuvor starb sie.
Allen ist das Denken erlaubt,doch vielen bleibt es erspart

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Sam Rothstein
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Re: Schabowskis Zettel 09.11.1989

Beitrag von Sam Rothstein

Moin.
Ohne für irgendwas oder irgendjemanden Partei ergreifen zu wollen.
Aber wie kann es sein,dass Übeltäter aus einem anderen Land bei uns vor Gericht gestellt werden,wenn die Taten nicht bei uns stattgefunden haben?
Was hat unsere Justiz mit Taten in einem anderen Land zu tun?
Verstehe ich irgendwie nicht.
Wird auch jeder Grenzschützer oder Politiker mit bösen Taten aus Brasilien hier angeklagt?
Wir können doch auch keinen Kim Jong Irgendwas hier vor Gericht stellen,weil er der politisch verantwortlich für tote Menschen an seiner Grenze ist!
Komische Welt.
Und nein,ich finde natürlich nicht gut,was da damals so in der DDR alles passiert ist.
Gruß

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Norby
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Re: Schabowskis Zettel 09.11.1989

Beitrag von Norby

Ich habe es gar nicht so wirklich mit bekommen. Am nächsten Morgen vor der Schule habe ich es in der Zeitung gelesen und war total erfreut. Endlich Uroma wieder sehen ohne großartiges Visum. Leider starb die kurz nach der Grenzöffnung :' Viele Halbgeschwister meiner Oma und ein paar Geschwister von meinem Opa (beide Ursprünglich aus Oberschlesien) lebten in der DDR. Daher war DDR bei uns immer ein Thema.

@Sam, interessanter Einwand. Aus diese Sichtweise habe ich noch nie gesehen. Aber ich denke mal auf Grunde der Wiedervereinigung war das möglich. Ohne hätte da bestimmt nicht geklappt.

Ich denke mir jedes mal, was wäre gewesen wenn die Mauer nicht gefallen wäre. Gerade heute, in dem die ganze Welt so vernetzt ist. Wäre die DDR dann eh gefallen oder hätte sich Sowjetunion mit den ganzen Ostblock eingemottet wie Nordkorea?!

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