Heaven’s Gate ist ein US-amerikanischer Spätwestern von Michael Cimino aus dem Jahr 1980. Die Handlung spielt um 1890 im US-Bundesstaat Wyoming. Hintergrund ist der historische Johnson County War, in dem amerikanische Großfarmer versuchten, osteuropäische Einwanderer zu vertreiben.
Das ambitionierte Geschichtsepos, dessen Produktionskosten während des Drehs explodierten und es zu einem der bis dahin teuersten Filme überhaupt machten, wurde von der Kritik verrissen und vor allem kommerziell zu einem der größten Flops der Kinogeschichte. Erst später erfuhr der Film – vor allem in Europa – eine gewisse Würdigung.
Handlung
Im Prolog des Films machen die beiden jungen Männer Jim Averill und William C. „Billy“ Irvine im Jahr 1870 ihren Abschluss an der Harvard University. Während der ausgelassenen Feierlichkeiten der Absolventen kommen sich Averill und eine junge schöne Frau näher.
20 Jahre später ist Averill Sheriff von Johnson County, wo der Kampf zwischen den einheimischen Rinderbaronen und armen europäischen Einwanderern tobt. Seinen Idealismus der Studienzeit scheint er längst verloren zu haben. An die damalige Begegnung mit der jungen Frau erinnert ein gemeinsames Foto der beiden. Averill trifft seinen alten Studienfreund Billy Irvine wieder, der nun Mitglied der einflussreichen Ranchervereinigung Wyoming Stock Growers Association ist. Im betrunkenen Zustand erzählt dieser Averill von der Existenz einer Todesliste mit 125 Namen. Dabei handelt es sich um arme Einwanderer, die den Großgrundbesitzern wegen wiederholter Fälle von Viehdiebstahl ein Dorn im Auge sind und deshalb zur Ermordung freigegeben sind. Mit Billigung des Gouverneurs und auf Anweisung des Vorstands der Ranchervereinigung, Frank Canton, sollen Auftragskiller aus Texas die Morde durchführen.
Ella Watson, Chefin eines Bordells, steht ebenfalls auf der Todesliste, weil sie neben Geld auch Vieh als Zahlungsmittel für ihre Dienstleistung akzeptiert. Sie sympathisiert mit den Einwanderern und ist zudem hin und her gerissen zwischen zwei Männern: dem Sheriff Averill und Nathan Champion, einem Scharfschützen in Diensten der Viehbesitzer. Averill gelingt es, in den Besitz der Todesliste zu kommen und die eingewanderten Siedler zu warnen. Währenddessen trifft Cantons Mörderbande ein; Männer dringen in Ellas Bordell ein und vergewaltigen sie. Averill erschießt die Vergewaltiger. Als Champion erfährt, was Ella angetan wurde, wechselt er die Seiten und stellt sich gegen seinen ehemaligen Chef Canton. Nur kurze Zeit später wird Champion in einem Schusswechsel getötet. Schließlich führt Averill die Siedler in das Feuergefecht gegen Cantons Männer. Es gibt hohe Verluste auf beiden Seiten, unter anderem stirbt auf Seiten der Viehbesitzer auch Billy Irvine. Erst das Eintreffen der US Army beendet den blutigen Kampf. Als später Averill und Ella die Gegend verlassen wollen, geraten sie in einen von Canton inszenierten Hinterhalt. Ella stirbt in Averills Armen, aber auch Canton wird getötet.
In einem Epilog sieht man Averill im Jahr 1903 auf seiner Yacht in Newport. Er ist offensichtlich wohlhabend und wieder mit seiner ehemaligen Jugendliebe aus Harvard zusammen, jedoch wirkt er unglücklich.
Filmdaten
- Deutscher Titel, Kino-Veröffentlichung:
Heaven’s Gate,
TV-Veröffentlichungen:
Das Tor zum Himmel,
Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel
- Originaltitel: Heaven’s Gate
- Produktionsland: USA
- Originalsprache: Englisch
- Erscheinungsjahr: 1980
- Länge: 217 (restaurierte BD-Fassung von 2012)
219 (alte DVD-Fassung mit Intermission)
149 (Recut) Minuten
- Altersfreigabe: FSK 16
- Regie: Michael Cimino
- Drehbuch: Michael Cimino
- Produktion: Joann Carelli
- Musik: David Mansfield
- Kamera: Vilmos Zsigmond
- Schnitt Lisa Fruchtman
Gerald B. Greenberg
William H. Reynolds
Tom Rolf
- Kris Kristofferson: James Averill
- Christopher Walken: Nathan D. Champion
- John Hurt: Billy Irvine
- Isabelle Huppert: Ella Watson
- Sam Waterston: Frank Canton
- Brad Dourif: Mr. Eggleston
- Joseph Cotten: Universitätsredner
- Jeff Bridges: John L. Bridges
- Mickey Rourke: Nick Ray
- Terry O’Quinn: Capt. Minardi
- Richard Masur: Cully
- Geoffrey Lewis: Trapper Fred
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