Einer flog über das Kuckucksnest

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Raven
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Nov 2019 04 17:52

Einer flog über das Kuckucksnest

Beitrag von Raven

Einer flog über das Kuckusnest ist ein absolut guter Film.
Ich musste ihn damals zweimal anschauen um ihn richtig zu verstehen.
Heute habe ich ihn als DVD und schaue ihn immer noch hin und wieder an.


Allen ist das Denken erlaubt,doch vielen bleibt es erspart

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Norby
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Nov 2019 04 19:03

Re: Einer flog über das Kuckucksnest

Beitrag von Norby

Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Da wo Jack Nicholson drauf steht ist auch großartiges Kino drin :daumenhoch:


Hier der Trailer:


Der wegen Gewalt- und Sexualdelikten straffällig gewordene, 38-jährige Häftling Randle McMurphy täuscht eine psychiatrische Erkrankung vor, um dem Arbeitsdienst im Gefängnis zu entgehen. Zur Überprüfung seines Geisteszustandes verbringt man ihn in eine Nervenheilanstalt. McMurphy wird einer von 18 Insassen auf der von Oberschwester Ratched straff geführten Station und der neunte Teilnehmer an der ebenfalls von ihr geleiteten Gruppentherapie. In den Sitzungen geht Ratched in der Regel so vor, dass sie das Problem eines Patienten zur „Diskussion“ stellt und dann reihum hartnäckig nach Antworten „bohrt“. Teils überfordert sie die Betroffenen damit, teils stellt sie sie bloß, erzeugt Frust und Aggressionen untereinander, vertieft Ängste und befestigt so auch das Abhängigkeitsverhältnis ihr gegenüber.

Vom ersten Moment an ist zu spüren, dass McMurphy hier „stört“. Sein Freigeist gefährdet Ratcheds Autorität; ein „Zweikampf“ zeichnet sich ab. Er hinterfragt die verordneten Medikamente und boykottiert heimlich deren Einnahme. Er animiert seine Mitinsassen zu Aktivitäten, die er selbst liebt – Basketball, Kartenspiele, Wetten. Zwar scheitert er daran, einen schweren Waschtisch aus der Verankerung zu reißen (womit er einen Weg nach draußen bahnen will, um in irgendeiner Bar die Baseballendspiele sehen zu können). Seine Haltung aber, es „wenigstens versucht“ zu haben, hinterlässt Wirkung: am schnellsten bei dem naiv-ehrlichen, von Wutanfällen heimgesuchten Charlie Cheswick, sukzessive bei dem komplexbeladenen Stotterer Billy Bibbit, und exemplarisch bei dem baumlangen, als taubstumm geltenden „Chief“ Bromden. Der sich stets abseits haltende Indianer solidarisiert sich erstmals mit McMurphy bei dessen zweitem Anlauf, die Fernseherlaubnis für die Baseballendspiele durchzusetzen, den Ratched erneut abschmettert, worauf McMurphy mit einer Phantasiereportage kontert, die die anderen zu Begeisterungsstürmen mitreißt, als würden sie das Spiel tatsächlich sehen. Kurz darauf wagt er noch mehr, als er die gelegentlichen „Ausflügler“ unter ihnen zu einem Abenteuertrip entführt, für den er erst ihren Bus und dann sogar ein fremdes Schiff kapert, um nach einem halben Tag gemeinsamem Hochseeangeln mit kapitaler Beute heimzukehren.

Die schwelenden Konflikte entladen sich immer bedrohlicher. In einer seiner Trotzattacken verlangt Cheswick die Herausgabe seiner konfiszierten Zigaretten; McMurphy holt sie ihm schließlich mit Gewalt, was in eine Schlägerei mit den Pflegern ausartet, in die auch Bromden eingreift. Ratched ordnet für die drei Delinquenten Elektroschocks an; zuvor votierte sie gegenüber den Ärzten für McMurphys Verbleib auf der Station. Der wiederum ist alarmiert, seit er weiß, dass man ihn auf unbestimmte Zeit hier festhalten kann, und fassungslos, als er erfährt, dass das Gros der Patienten Freiwillige sind. Er plant, zu fliehen, und er ermutigt „Chief“ Bromden, mitzukommen, noch dazu, da der ihm anvertraut hat, dass er seine Taubstummheit nur simuliert. In der fraglichen Nacht will McMurphy sich noch mit einer Party verabschieden. Zusammen mit zwei Frauen, Candy und Rose, schmuggelt er Alkohol ins Haus und besticht den Nachtwächter. Der junge Billy, zur Flucht noch nicht bereit, findet Gefallen an Candy, und McMurphy ermuntert ihn, mit ihr zu schlafen, was allerdings ihren Aufbruch entscheidend verzögert.

Am nächsten Morgen findet Ratched die Station verwüstet vor, und die meisten Patienten schlafend auf dem Boden, unter ihnen McMurphy und Bromden. Zuletzt entdeckt sie Billy im Bett mit Candy. Als sie ihn vor allen zur Rede stellt, spricht er ohne Stottern, bis sie ihm ankündigt, seine Mutter über das Vorgefallene in Kenntnis zu setzen. Wenige Minuten später findet man ihn tot in einer Blutlache; er hat sich mit einer Scherbe die Kehle durchgeschnitten. Ratcheds Appell, ruhig zu bleiben und weiterzumachen wie bisher, lässt McMurphy durchdrehen; er versucht, sie zu erwürgen, bis ein Pfleger ihn ausknockt. – Tage später bringt man ihn, nur bemerkt von „Chief“ Bromden, mitten in der Nacht auf die Station zurück. Auf McMurphys Stirn sind die Narben einer Lobotomie; seine Persönlichkeit scheint ausgelöscht. Ein Kissen auf seinen Kopf pressend, erstickt Bromden ihn. Dann folgt er dem von McMurphy vorgezeichneten Weg, reißt den riesigen Waschtisch aus dem Boden, schleudert ihn durch ein vergittertes Fenster – und entschwindet in die Nacht.

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