Umweltsau

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Norby
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Okt 2021 18 11:49

Umweltsau

Beitrag von Norby

Heute waren wieder bei uns gelbe Säcke (ja, bei uns gibt es noch Säcke), wieder drei Säcke voll mit Plastikmüll. Gut das meiste war mal wieder Verpackungsmüll von Renovierungsmaterialien. Jedes mal denke ich darüber nach, wie das damals war und auch beim letzten Stammtisch habe ich mit meinen "Busen"kumpel darüber diskutiert.

Ende der 70er hatten meine Eltern lediglich eine Mülltonne, damals noch rund in unserm Fall sogar schon aus schwarzen Plastik. Manch einer hatte noch eine schwere Blechmülltonne. Ich weiß zwar nicht mehr wie oft der Müll abgeholt wurde, aber diese eine Mülltonne hatte völlig gereicht. Es kam alles dort rein. Essenreste, Obstschalen usw., normaler Hausmüll, Verpackungsmüll und sogar abgekühlte Asche vom damals üblichen Küchenkohlenofen. Papiermüll gab es gar nicht, das wurde direkt mit in den Ofen verfeuert. Erst viel später wurde der gebündelt. Heute schaue ich raus und habe eine Biotonne, Mülltonne, Papiertonne und die gelben Säcke sowie ein großen Eimer für Glas. Eine Hauseigenerecyclingstation :autsch:

Mein Kumpel und ich sind uns sehr schnell einige geworden, warum wir heute so viel Müll haben. Zu viel Industrieler Müll, zu viel Verpackungsmaterial und wenn wir noch viel Lebensmittel lagern würden, hätten wir da auch noch reichlich Müll, weil alles so schnell abläuft und verdirbt (Gemüse/Obst).

Wir alle bekommen aktuell diesen heftig Umweltbewusstsein mit voller Wucht von allen Seiten zu spüren. Umweltsau, die Alten haben die Welt vermüllt usw. und jetzt sollen wir alles wieder richten.

Ich frage mich nur wie?

Damals haben wir keine in Kunststoff abgepackte Wurst gekauft so wie viele heute. Heute sind die Verpackungen größer als der nutzbare Inhalt :teufelböse:

Damals haben wir keine Fleisch abgepackt auf Styropor liegend mit Einschweißfolie und zusätzliches Papppapier mit den buntesten Aufdrucke gekauft. Beim Fleischer gab es sowas nicht, auch nicht bei Familienmitglieder die damals "noch" selber Schweine schlachten und verarbeiten durften. Ich denke da immer an meiner Opa, der immer zwei Schweine zum schlachten hochgezüchtet hat, aber später aufgab, auf Grund vieler teuren Auflagen.

Palmfett! Überall ist Palmfett! Niemand hat es gewollt....außer der Industrie. Um Ihre Gewinne noch mehr zu erhöhen wird dieser wohl recht günstige Ersatzstoff verarbeitet. Ohne Rücksicht auf Verluste. Egal wieviel Regenwälder die dafür abholzen müssen. Gab es früher zu unseren Zeit schon Palmfett?

Damals hat man nicht mit Einkaufstüten oder aber auch Pappteller, Strohhalme rumgeaast. Einkaufstüten wurden immer wieder benutzt, die guten dicken haben manchmal Jahre gehalten. Strohhalme gab es nur zu besonderen Anlässen, wie Kindergeburtstag, ebenso die Pappteller. Plastikbesteck gab es wirklich nur selten, vielleicht mal auf Reisen.

Kennt Ihr noch die guten alten Milchglasflaschen, die Leer wieder abgeholt wurden? Heute Plastik oder Tetrapack. Apropo Tetrapack, dank Tetrapack gibt es doch so viel Verpackungsmüll im Lebensmittelbereich.

Kinderspielzeug ist heute nicht nur meist aus Plastik, sondern diese unsägliche Verpackungen dazu.... Erst den Karton, dann diese mit kleinen Kreuzschlitzmetallschrauben angeschraubte Kunststofffenster aus Plastik. Alles mit Plastiküberzogenen Drähten für eine bessere Anschauung in Form fest getüddelt. Allein eine Verpackung für Kleinkindspielzeugauto hat mittlerweile mehr Müll, wie damals eine Durchschnittsfamilie am Tag und da ist das Auto noch nicht mal mit einbezogen.

Damals hielt ein Fernseher viele Jahre, sogar Jahrzehnte. Meist konnte man die noch reparieren. Erst Mitte der 80er wurden die Geräte aus Plastik gegossen, davor aus Holz/Leimholz. Heute: es gibt kein Update mehr, leider kann sich das Gerät nicht mehr mit dem Internet verbinden... :sauer: Wenn die LCDs nicht nach zwei Jahren Pixelfehler haben, geben die Apps samt Internet dem den Rest.

Smartphone haben keine austauschbare Akkus.....? :dauemnrunter: Das was am meisten an einem Smartphone kaputt geht, ist nicht austauschbar! Unfassbar so etwas, das hat es früher nicht gegeben. Überall wo die Akkus die Energieversorgung war, waren zu Meist austauschbar und man bekam die auch wieder neu.

Mich nervt es einfach nur noch, dieser Umweltwahnsinn. Die Industrie gibt uns den ganzen Scheiß zum "spielen", wohlwissend von den "gekauften" Politiker in deren Vorstandsreihen und machen uns jetzt dafür verantwortlich.

Es nervt mich aktuell sehr wenn ich die Kraftstoffpreise sehe. CO2-Steuer, Ökosteuer..... Ich bin mal gespannt wie die mit diesen Steuern die Meeresströmungen wieder richten wollen, ich bin mal gespannt wie die mit diesen Steuern das abschmelzen der Polkappen hinbekommen und ich bin mal gespannt wie schnell die mit den Steuern wieder eine Ur-Regenwald aufbauen können. Ich bin auch mal gespannt, wie die mit diesen Steuern hinbekommen, das andere Kontinente nicht den ganzen Plastikmüll ins Meer schmeißen.

Wenn es alles nicht so traurig wäre könnte ich fast darüber lachen. Auch wenn das nicht so klingen mag, ich bin für den Umweltschutz, aber man sollte das Problem an die Wurzeln greifen. Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken, in der Industrie, in der Politik, im Kapitalismus.

Ach waren die alten Zeiten da noch unbeschwert.



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Marcus
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Okt 2021 18 12:15

Re: Umweltsau

Beitrag von Marcus

Pfandflaschen aus Glas für die Milch kenne ich auch noch.
Danach kamen dann dünne schwabelige Beutel aus Kunststoff in Mode.
Um die Milch ausgießen zu können brauchte man einen Plastikbehälter in den die Milchtüte gestellt wurde.
Dieser wurde immer wiederverwendet.
Diese Milchtüten waren abfalltechnisch besser als die heutigen Tetrapacks.
Sie bestanden nur aus einem Material und wären heute viel einfacher zu recyceln, als die Tetrapacks, die aus verschiedenen Materialien bestehen.
Platzsparender waren sie nach dem Gebrauch auch.
Der Transport vom Geschäft nach Hause war aber problematisch, da die dünnen Beutel nicht viel aushielten.

Aber früher war nicht alles besser.
Der Müll wurde einfach im Boden vergraben, ohne dass irgendwas getrennt wurde.
So sind auch viele Schadstoffe, wie Batterien, im Boden gelandet, die heute Probleme bereiten.
Aber auch Rohstoffe, die wir heute gut gebrauchen könnten.
Ich denke, dass wir es noch erleben werden, dass die alten Müllhalden zur Rohstoffgewinnung wieder ausgegraben werden.

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Sammy-Jooo
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Re: Umweltsau

Beitrag von Sammy-Jooo

Den kann ich absolut nur zustimmen. Früher gab es auch für kleine Geräte so etwas komisches das man "Reparatur" nannte und auch solche Geräte wie Mixer, Kofferradios usw nicht gleich in die Tonne kamen. Da hatte man die Möglichkeit das Gerät zu einem Menschen zu bringen der den Fehler suchte und manchmal auch unkonventionell behob.

Von der Plastiksucht im Nahrungsmittelbereich mag ich gar nicht erst anfangen, denn mit jetzt knapp 60 Jahren habe ich noch erlebt das man z.B. Milch in eine mitgebrachte Kanne abgefüllt bekam. Fleisch und Wurst konnte man sich an in mitgebrachte Gefäße packen lassen. Und Bananen waren in ihrer Schale verpackt und nicht in Plaste. So wie die Gurken früher auch ohne Kondom erhältlich waren.

Daran sollten diejenigen einmal denken die die ältere Generation als "Umweltsau" bezeichnen, denn ohne die Plastewahn und die "junge Wegwerfmentalität" wäre die Umwelt besser dran.
:-: :-: :teufelgrins: :teufelgrins:

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Semi Silesian
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Okt 2021 18 16:45

Re: Umweltsau

Beitrag von Semi Silesian

Die schwere Aschentonne kenne ich auch noch.
Mülltrennung gab´s in den 60ern und 70ern noch nicht,in die Aschentonne kam alles rein.

Oh ja,den Milchmann kenne ich auch noch.
Der kam sogar mit den Glasflaschen ins Haus.
Die mit der silbernen Kappe waren ein oder zwei Groschen billiger als die mit der goldenen Kappe.

Wurst,Käse und Aufschnitt hasse frisch anne Theke gekauft.
Obst und Gemüse auffm Wochenmarkt,dat kam´inne Große Tüte aus Packpaier rein.

Anfangs waren die Picker für die Fritten anne Bude noch aus Holz und die Fritten wanderten inne Tüte rein,konsse bequem unterwegs essen,ohne dat wat runterfiel.

Und Einkaufstaschen waren anfangs aus Stoff.

Waren wir deswegen Umweltsäue ?
Nö-man wußte es ja nicht anders,das Wissen von heute hatte man damals schlicht und einfach nicht.

Heiko 2609
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Okt 2021 19 08:59

Re: Umweltsau

Beitrag von Heiko 2609

Mich regt das alles nicht mehr so auf. Die Politiker und Propagandisten sollen machen und meinen, was sie wollen. Egal ob sie nun von links oder von rechts kommen. Normale Leute scheint es heute nicht mehr zu geben.

Zum Thema Elektronik- Als im letzten Jahr nach ewiger Zeit doch mal wieder ein Fernseher gekauft werden musste, habe ich mich bei zwei echten Fachleuten(Radiofernsehtechnikermeister) erkundigt, welche Marke von der Bedienung in Ordnung ist und wo es die wenigsten Probleme bei den Marken im mittleren Preisbereich gibt. Habe ich generell Probleme mit Hifi- und Unterhaltungselektronik, habe ich meinen Reparaturfachmann in der nächsten Kleinstadt. Das ist ein Elektronikservice(auch IT für gewerbliche Kunden), der nichts verkauft und daher neutral und nicht darauf angewiesen, ab und zu was neues zu verkaufen müssen. Updates jucken nicht. Außer ab und zu Mediathek, wird nur linear Fernsehen geschaut. Und wenn Mediathek in ein paar Jahren nicht funktionieren sollte, dann ist da immer noch Kollege PC.

An Hifi habe ich eh nur alte Sachen ohne integrierte Chips, das kann man fast immer reparieren und sogar die alten CD-Spieler mit Philips Dreharmlaufwerken.
Das smarte Telefon von einer deutschen Firma, da ist der Akku zwar fest verbaut, aber den kann man in der Werkstatt tauschen lassen. Das dem entsprechende Nachfolgermodell, scheint einen händisch zu wechelsenden Akku zu haben.

Bei den Benzinpreisen zucke ich müde mit den Schultern. Ich fahre seit 10 Jahren eh nur noch maximal 100 Kilometer im Monat mit dem Oldtimer Golf.

Einkaufstaschen aus Stoff oder stabilem Packpapier gibt es längst wieder als Alternative.

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