Yps (1975)
Verfasst: So 30. Sep 2018, 10:19
Yps war ein deutsches Comic-Magazin, das von 1975 bis 2000, sowie von 2005 (Testausgabe) bis 2006 (3 Testausgaben) im deutschsprachigen Raum als Zeitschrift für Kinder erschien und von 2012 bis 2017 als Comicheft für Erwachsene herausgegeben wurde. Im Oktober 2012 erschien zunächst eine Testausgabe, die sich nun an 30- bis 45-Jährige richtete, die mit der Zeitschrift groß geworden sind. Die Zeitschrift erschien bis zur Ausgabe Nr. 1282 sechsmal jährlich.
Bild: Richard Jebe, Lizenz:CC BY-SA 3.0
Jedem Heft lag ein Gimmick (oft ein Spielzeug oder ein Scherzartikel) bei; dies hob es in den ersten Jahrzehnten seines Erscheinens von anderen Comic-Magazinen für Jugendliche ab. 1971 und 1972 legte der Rolf-Kauka-Verlag dem Comic Prima, später Primo, 33 Heften versuchsweise ein als Schnick-Schnack genanntes Gimmick bei.
Konzept
Das Konzept von Yps basierte auf dem französischen Heft Pif Gadget, das ursprünglich unter dem Namen Vaillant, le jeune patriote ‚Vaillant, der junge Patriot‘ eine Jugendzeitschrift der kommunistischen Partei Frankreichs gewesen war, die zuerst während des Zweiten Weltkriegs im Untergrund erschien. In den 1960er Jahren wurde die Zeitschrift wesentlich weniger politisch, blieb jedoch locker an die kommunistische Partei angebunden; der Name wurde geändert zu Vaillant, le journal le plus captivant ‚Vaillant, die spannendste Zeitschrift‘. Die spätere Titelfigur Pif le chien ‚Pif der Hund‘, die 1948 für kurze Schwarz-Weiß-Strips in der kommunistischen Tageszeitung L’Humanité erfunden worden war, erschien darin erstmals 1952 und wurde 1965 zur Hauptfigur. Ab 1967 erschien sie unter dem Titel Vaillant, le journal de Pif. Ab 1969 wurde das Gadget (Gimmick) dazu genommen und die Zeitschrift als Pif Gadget neu gestartet. Sie war daraufhin für einige Jahre außerordentlich erfolgreich und stellt bis heute im Comicbereich unübertroffene Rekorde von mehr als einer Million verkaufter Hefte einer einzigen Ausgabe auf, was einige internationale Nachahmer- und Lizenzausgaben hervorbrachte, darunter auch das deutsche Yps. Aus Pif Gadget wurden für Yps zahlreiche Gimmicks (beispielsweise die „Urzeitkrebse“) und Comics (zum Beispiel Pif und Herkules) übernommen, jedoch von Anfang an durch eigene Comics deutscher Zeichner ergänzt. Im Gegensatz zu Pif Gadget war Yps stets eine unpolitische Zeitschrift.
Inhalt
Neben den Comics lag ein Schwerpunkt von Yps auf kreativer Beschäftigung, neben den oftmals zusammenzubauenden Gimmicks zum Beispiel mit Bastelbögen, die in manchen Heften das Niveau professioneller Kartonmodelle erreichten (etwa bei den über mehrere Hefte verteilten Modellen von New Scotland Yard oder der Saturn-V-Rakete), und auf Hintergrundinformationen zum Beispiel zu naturwissenschaftlichen Themen, die manchmal an das aktuelle Gimmick angelehnt waren. Das Niveau dieser Beiträge wurde in den ersten Jahren beibehalten, später lag der Schwerpunkt mehr auf Unterhaltung. Yps wurde bereits kurz nach Erscheinen sehr populär und war eines der erfolgreichsten und auflagenstärksten Comicmagazine der 1970er und frühen 1980er Jahre.
Yps (1975–2000)
Vor dem Start der Reihe brachte der Hamburger Verlag Gruner + Jahr im Sommer 1975 nur in Hessen fünf Testausgaben heraus. In diesen Heften kam das namensgebende Känguru Yps noch nicht vor, ebenso fehlte die Reihe Yinni und Yan, die ab der regulären Ausgabe 1 bis kurz vor der Einstellung der Reihe fast immer vertreten war. Stattdessen wurde das Gimmick von der Figur Gulliver vorgestellt, welche offenbar beim Leser nicht ankam. Ein Großteil der Comics wurde in den ersten regulären Ausgaben wiederverwendet. Vom 13. Oktober 1975 an erschien das Magazin regelmäßig wöchentlich. Yps erschien im Phasenvertrieb, das heißt es erschienen nicht alle Ausgaben überall gleichzeitig. In Bayern lag die wöchentliche Ausgabe beispielsweise immer neun Wochen hinter denen im restlichen Bundesgebiet. Auch in Österreich und der Schweiz waren die veröffentlichten Ausgaben nicht synchron mit denen in Deutschland. Daher verwenden die Yps-Hefte auch keine Ausgabedaten, sondern wurden lediglich der Reihenfolge nach durchnummeriert, was eine zeitliche Einordnung der verschiedenen Ausgaben heute schwierig macht.
1999 kaufte der Konkurrenzverlag Egmont Ehapa (Micky Maus) von Gruner + Jahr die Rechte an Yps. Die Erscheinungsweise wurde auf zweiwöchentlich geändert, die Seitenzahl von 48 auf 32 Seiten gesenkt und alle langjährigen Comicserien außer dem Yps-Känguru aus dem Heft entfernt. Aufgrund der schlechten Verkaufszahlen wurde das Heft mit Nr. 1253 vorerst eingestellt. Die letzte reguläre Ausgabe erschien am 10. Oktober 2000 – drei Tage vor dem 25. Jubiläum.
Text: Wiki
Bild: Richard Jebe, Lizenz:CC BY-SA 3.0
Jedem Heft lag ein Gimmick (oft ein Spielzeug oder ein Scherzartikel) bei; dies hob es in den ersten Jahrzehnten seines Erscheinens von anderen Comic-Magazinen für Jugendliche ab. 1971 und 1972 legte der Rolf-Kauka-Verlag dem Comic Prima, später Primo, 33 Heften versuchsweise ein als Schnick-Schnack genanntes Gimmick bei.
Konzept
Das Konzept von Yps basierte auf dem französischen Heft Pif Gadget, das ursprünglich unter dem Namen Vaillant, le jeune patriote ‚Vaillant, der junge Patriot‘ eine Jugendzeitschrift der kommunistischen Partei Frankreichs gewesen war, die zuerst während des Zweiten Weltkriegs im Untergrund erschien. In den 1960er Jahren wurde die Zeitschrift wesentlich weniger politisch, blieb jedoch locker an die kommunistische Partei angebunden; der Name wurde geändert zu Vaillant, le journal le plus captivant ‚Vaillant, die spannendste Zeitschrift‘. Die spätere Titelfigur Pif le chien ‚Pif der Hund‘, die 1948 für kurze Schwarz-Weiß-Strips in der kommunistischen Tageszeitung L’Humanité erfunden worden war, erschien darin erstmals 1952 und wurde 1965 zur Hauptfigur. Ab 1967 erschien sie unter dem Titel Vaillant, le journal de Pif. Ab 1969 wurde das Gadget (Gimmick) dazu genommen und die Zeitschrift als Pif Gadget neu gestartet. Sie war daraufhin für einige Jahre außerordentlich erfolgreich und stellt bis heute im Comicbereich unübertroffene Rekorde von mehr als einer Million verkaufter Hefte einer einzigen Ausgabe auf, was einige internationale Nachahmer- und Lizenzausgaben hervorbrachte, darunter auch das deutsche Yps. Aus Pif Gadget wurden für Yps zahlreiche Gimmicks (beispielsweise die „Urzeitkrebse“) und Comics (zum Beispiel Pif und Herkules) übernommen, jedoch von Anfang an durch eigene Comics deutscher Zeichner ergänzt. Im Gegensatz zu Pif Gadget war Yps stets eine unpolitische Zeitschrift.
Inhalt
Neben den Comics lag ein Schwerpunkt von Yps auf kreativer Beschäftigung, neben den oftmals zusammenzubauenden Gimmicks zum Beispiel mit Bastelbögen, die in manchen Heften das Niveau professioneller Kartonmodelle erreichten (etwa bei den über mehrere Hefte verteilten Modellen von New Scotland Yard oder der Saturn-V-Rakete), und auf Hintergrundinformationen zum Beispiel zu naturwissenschaftlichen Themen, die manchmal an das aktuelle Gimmick angelehnt waren. Das Niveau dieser Beiträge wurde in den ersten Jahren beibehalten, später lag der Schwerpunkt mehr auf Unterhaltung. Yps wurde bereits kurz nach Erscheinen sehr populär und war eines der erfolgreichsten und auflagenstärksten Comicmagazine der 1970er und frühen 1980er Jahre.
Yps (1975–2000)
Vor dem Start der Reihe brachte der Hamburger Verlag Gruner + Jahr im Sommer 1975 nur in Hessen fünf Testausgaben heraus. In diesen Heften kam das namensgebende Känguru Yps noch nicht vor, ebenso fehlte die Reihe Yinni und Yan, die ab der regulären Ausgabe 1 bis kurz vor der Einstellung der Reihe fast immer vertreten war. Stattdessen wurde das Gimmick von der Figur Gulliver vorgestellt, welche offenbar beim Leser nicht ankam. Ein Großteil der Comics wurde in den ersten regulären Ausgaben wiederverwendet. Vom 13. Oktober 1975 an erschien das Magazin regelmäßig wöchentlich. Yps erschien im Phasenvertrieb, das heißt es erschienen nicht alle Ausgaben überall gleichzeitig. In Bayern lag die wöchentliche Ausgabe beispielsweise immer neun Wochen hinter denen im restlichen Bundesgebiet. Auch in Österreich und der Schweiz waren die veröffentlichten Ausgaben nicht synchron mit denen in Deutschland. Daher verwenden die Yps-Hefte auch keine Ausgabedaten, sondern wurden lediglich der Reihenfolge nach durchnummeriert, was eine zeitliche Einordnung der verschiedenen Ausgaben heute schwierig macht.
1999 kaufte der Konkurrenzverlag Egmont Ehapa (Micky Maus) von Gruner + Jahr die Rechte an Yps. Die Erscheinungsweise wurde auf zweiwöchentlich geändert, die Seitenzahl von 48 auf 32 Seiten gesenkt und alle langjährigen Comicserien außer dem Yps-Känguru aus dem Heft entfernt. Aufgrund der schlechten Verkaufszahlen wurde das Heft mit Nr. 1253 vorerst eingestellt. Die letzte reguläre Ausgabe erschien am 10. Oktober 2000 – drei Tage vor dem 25. Jubiläum.
Text: Wiki